Training
einfach
Varianten:
1
Dauer:
21:44

Intro Schnelligkeit

Mit diesem Vortrag wollen wir einen kleinen Einblick in die theoretischen Grundlagen des Schnelligkeitstrainings geben.

Trainer: 
Michi Schuppke
Name der Datei: Intro Schnelligkeit (Koordination und Schnelligkeit) I: Ja hallo liebe Freunde vom MFS Fußballtraining. Wir wollen euch hier ein bisschen was über das Schnelligkeitstraining im Allgemeinen erzählen, dass man so eine kleine theoretische Grundlage schafft. Schnelligkeitstraining, da stellt sich zunächst einmal die Frage nach den methodischen Richtlinien: Was muss ich denn beachten beim Schnelligkeitstraining? Das Entscheidende ist, ein entscheidendes Kriterium ist immer Qualität geht vor Quantität. Das heißt, wenn ich eine Geschwindigkeitsübung habe und wenn jetzt die vielleicht noch nie gemacht worden ist, irgendetwas mit Hürden oder irgendwelche Stepgeschichten oder irgend so etwas, Sprunggeschichten, dann ist die Qualität der Bewegungsausführung erst einmal wichtiger als die Quantität. Also nicht 50 Wiederholungen einfach ranklotzen, sondern schauen, dass die Übung zunächst erst einmal technisch sauber funktioniert. Und wenn sie sauber funktioniert, dann kann man Stück für Stück die Geschwindigkeit erhöhen. Und dann kann ich auch ein bisschen mit den Wiederholungszahlen spielen. Aber die Qualität der Bewegung oder die Ausführung ist erst einmal das Entscheidende. Dann muss man darauf achten, dass es maximale, beziehungsweise supramaximale Ausführungsgeschwindigkeiten gibt-, der Name sagt eigentlich alles. Es bringt nichts, wenn ich mit einem Spieler zum Schnelligkeitstraining gehe oder wenn ich mit meiner Mannschaft Schnelligkeitstraining mache und hinterher die Bewegungen nur sehr langsam ausgeführt werden. Es entsteht sogar ein Problem. Nämlich, dass im Schnelligkeitstraining Bewegungen auch-, oder Schnelligkeit wird gelernt, sagt man auch mehr so. Also nicht-, eher nicht trainiert, sondern Schnelligkeit wird mehr gelernt. Und wenn ich also eben eine Bewegung langsamer ausführe, weil ich gerade faul bin oder einen schlechten Tag habe, dann lerne ich also auch diese submaximalen Geschwindigkeiten. Das hängt mit komplizierten Prozessen im Gehirn zusammen. Da wollen wir jetzt auch gar nicht näher darauf eingehen. Wichtig ist, dass man es weiß, dass man eben maximal, beiziehungsweise mit einer supramaximalen, also mehr als maximalen, Geschwindigkeit trainieren soll. Diese supramaximalen Geschwindigkeiten, die kriege ich übrigens ganz gut hin durch Zugunterstützung, durch Bergabläufe, so etwas in der Art. Dann kann man quasi einen Spieler in diese Bewegungen hineinführen. Er läuft eine höhere Frequenz als er bisher maximal gelaufen ist, indem ich ihn anziehe mit irgendwelchen Zugbändern beispielsweise. Und dann lernt eben der Körper, dann lernt der Kopf, okay er kann noch schneller von der Frequenz beispielsweise her laufen und speichert diese Programme ab und wird dadurch dann eben schneller. Wenn ich Ermüdungserscheinungen habe im Schnelligkeitstraining, dann müssten diese Bewegungen natürlich schnellstmöglich abgebrochen werden. Das ist auch klar. Vor allem bei Kindern muss man darauf achten. Wenn ich merke, wir haben jetzt sechs Wiederholungen einer Übung gemacht und der bricht jetzt mir ein, der hat nicht mehr den Antritt, der hat nicht mehr die Sprungkraft, der hat nicht mehr diese Schnellkraft, dann sofort diese Übung abbrechen, kurze Pause machen und dann in die zweite oder dritte Serie diese Übung dranhängen. Konzentration und Wille voll auf die Ausführungsgeschwindigkeit. Das muss man den Spielern vorher sagen. Nicht sich ablenken lassen. Das ist eine Übung, eine Leiter, da muss ich mit einem Kontakt maximal schnell einmal durchlaufen. Dann dem Spieler wirklich sagen: „Konzentriere dich“. Und mit vollem Wille auf diese Ausführungsgeschwindigkeit. Schau, dass du da maximal schnell für dich selbst von deinem Gefühl da durch kommst du nicht irgendwie locker mit einem Kontakt da schön dadurch laufen. Das ist wichtig. Schnelligkeitsübungen, da haben wir vorhin schon kurz gesagt, müssen zunächst immer einmal technisch sauber erlernt werden und dann anschließend im maximalen Bereich trainiert werden. Darauf sind wir vorhin schon einmal ganz kurz eingegangen mit Qualität vor Quantität. Wichtig ist auch, dass man unterschiedliche Übungen macht um die sogenannte Geschwindigkeitsbarriere zu vermeiden. Wenn ich also eine Sprungform hernehme über Hürden, wie wir sie hier stehen haben und macht dann mit Beidbeinsprüngen oder Einbeinsprüngen eine gewisse Übungsform seitlich mit Drehungen wie auch immer da drüber. Und wir wiederholen diese Übung Woche für Woche für Woche, dann findet zunächst natürlich irgendwann eine Anpassung statt, aber irgendwann stagniert er auf der Stufe. Wenn ich möchte, dass in dem Fall die Schnellkraft noch besser wird, muss ich ihm eine Variante geben. Unterschiedliche Übungen anwenden, beispielsweise mit einem leichten Zusatzgewicht. Je älter die Spieler werden. Die Kleinen zum Beispiel einen Medizinball mit einem Kilo, den müssen sie dann oben halten. Oder einfach nur diese Sprungformen machen mit gewissen Armübungen. Oder tiefer landen, oder die Hürdenhöhe variieren. Das ist also dann völlig egal. Eben wie ich schon vorhin gesagt habe, eine Drehung mit einbauen. Aber eine Variation in die Bewegungsausführung mit einzubauen, damit eben diese Geschwindigkeitsstufe nicht entsteht, dieses Stagnieren auf dieser Stufe meine ich, damit es weiter geht. Und natürlich ganz wichtig sind sowohl sportartspezifische Bewegungen zu machen. Im Fußballtraining die eben sehr stark ans Fußball angelehnt sind, Sprungformen, Antritte, et cetera. Aber eben auch Sportartübergreifende Schnelligkeitsübungen anwenden. Das wäre ganz gut, dass ich mich einmal informiere. Was machen denn die Basketballer? Was machen die Volleyballer? Warum springen die Volleyballer so hoch? Welche Methoden wenden die an? Schauen, dass man da auch ein bisschen sportartübergreifend denkt um eben möglichst viel Input dem Spieler zu geben. So, kommen wir zu der Frage ob das Schnelligkeitstraining im Kindesalter sinnvoll ist. Das werde ich immer wieder einmal gefragt. Die ganz klare Antwort kann man vorneweg schon geben. Es ist absolut sinnvoll, denn wir haben günstige Körperproportionen. Wenn ich so kleine Zwerge hernehme im Alter von sechs, sieben Jahren, dann passt das einfach noch. Die sind noch nicht gewachsen. Also sie sind natürlich schon gewachsen, das ist klar, aber sie stecken jetzt nicht so im pubertären Wachstum drin. Da ist noch alles sehr ausgewogen von den Extremitäten her, vom Rumpf. Das passt noch dazu. Wir haben bei den Kindern eine sehr gute Entwicklung bei der Reaktionsschnelligkeit. Wenn man da im Reaktionsbereich trainiert, da kann man immense Fortschritte rausholen. Wir haben bei den Kindern einen hohen Zuwachs punkto Frequenzschnelligkeit. Da kann man auch wahnsinnig viel rausholen. Die koordinative Lernfähigkeit ist wahnsinnig hoch. Wie gesagt, da soll man in dem Alter auch viel Koordinationstraining machen, im Fußballtraining mit integrieren, weil einfach hier wahnsinnig viel gelernt werden kann. Wir haben ab einem Alter von sechs Jahren so einen ersten Entwicklungsschub der Willenskraft. Wir brauchen ja den Willen um diese maximale Ausführungsgeschwindigkeit zu bekommen, um die volle Konzentration auf die Bewegung zu legen. Und um Alter von sechs, sieben Jahren haben wir so einen ersten Entwicklungsschub da, was die Willenskraft betrifft. Das ist einfach so forschungstechnisch belegt worden. Deswegen kann man sagen ist das Schnelligkeitstraining ab einem Alter von sechs Jahren nicht nur sinnvoll, sondern eigentlich für alle Sportarten, bei denen die Schnelligkeit ein Leistungsbedingter Faktor ist, ein absolutes Muss. Es muss unbedingt gemacht werden. Und da sollte man also so mit sechs Jahren loslegen. Was klar ist natürlich, dass man im Alter von sechs Jahren, diesen spaßorientierten Bereich nicht vergisst. Das müssen alles Übungen sein mit viel Torschuss, mit viel-, ja vor allem Torschuss, mit Torabschlüssen. Vielleicht auch ein bisschen mit Spielformen, mit Fangspiel, mit Reaktionsspielen, et cetera. Damit der Spaß erhalten bleibt, also jetzt die Kleinen nicht auf eine Linie hinstellen und dann rauf und runter laufen. Das ist natürlich Käse. Welche Bereiche der Schnelligkeit wollen wir trainieren? Oder welche Bereiche der Schnelligkeit gibt es überhaupt im Allgemeinen? Zunächst steht am Anfang eine schnelle Reaktion auf irgendetwas. Da gibt es einfache Reaktionen im Spiel, es gibt komplexe Reaktionen im Spiel, wenn der Ball irgendwie eine komische Flugkurve bekommt, et cetera. Also das steht immer am Anfang, die Reaktion auf etwas. Dann natürlich meistens im Spiel der explosive Antritt. Danach, nach einem kurzen schnellen, kräftigen Antritt eine hohe Frequenz laufen zu können und dann natürlich die extrem schnellen Aktionen mit Ball kurzer Pass, Flanke, Tor, was auch immer dasteht. Das sind immer die vier Bereiche. Die Schnelligkeit nur einmal so als theoretische Hintergrund noch einmal. Wichtig ist bei dem Ganzen, dass man einen sinnvollen Energieaufwand betreibt um schnell zu sein. Das heißt die Körpermitte, die sollte möglichst stabil sein, damit die ganze Energie, die ich aufwende, wirklich direkt in die Beine runter geht, dass die komplette Kraft direkt in die Beine runter geht und ich dort eben das Maximale rausholen kann. Mein Kopf sagt: „Hopp, jetzt lauf schnell.“ Aber wenn ich hier total weich bin, dann geht da aber wahnsinnig viel Energie verloren, auf dem Weg nach unten von diesem Impuls. Das kann nicht direkt sauber übertragen werden. Dann funktioniert da unten auch einfach nur die Hälfte, das ist ja klar, dass da etwas auf der Strecke bleibt. Deswegen ist eine große Voraussetzung eine Rumpfstabilität zu haben, eine hohe Schulterstabilität zu haben, eine hohe Hüftstabilität zu haben. Das ist eine ganz wichtige Voraussetzung, eine saubere Lauftechnik, für eine maximale Frequenz unten, für eine maximale Sprungkraft unten, für eine maximale Schnellkraft unten. Dann ansonsten ist das eher wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Dieses Oberkörperpendeln, das man ganz oft sieht, wenn Leute, die versuchen maximal schnell zu laufen hier einfach nicht stabil genug sind in ihrem Rumpf- und Schulter- und Hüftbereich und dann oft so Ausweichbewegungen machen müssen um unten Gas geben zu können. Da geht einfach wahnsinnig viel Energie verloren. Das heißt, um das Ganze abzurunden, muss ein gewisses Stabilisationstraining mit rein. Dann zur Trainingsmethodik der sechs- bis zwölfjährigen. Wir haben also nun drei Stufenmodell uns dafür entwickelt. Und zwar haben wir eine Basisstufe, dann eine zweite Stufe und eine dritte Stufe. Die Basisstufe sagt eben, wie der Name schon sagt, die Schulung der Basis. Das sind bei uns die azyklischen Bewegungsmuster, also alles was mit Sprüngen zu tun hat. Prellsprünge et cetera. Das sind azyklische Bewegungsmuster, wo ich keinen Lauf habe, also keinen Zyklus habe, also aus dem Zyklus herausgenommen ist. Das schult eben die Basis, sprich Kraftaufbau ist hier dabei, der Strecker, Wadenmuskulatur, hintere Oberschenkelmuskulatur, Gesäß. Alles was also dazu von Nöten ist um schnellkräftig zu sein. Das ist die Basis. Dann haben wir die zweite Stufe. Das ist die Schulung der zyklischen Bewegungsmuster, der Frequenzschnelligkeit und des Laufsprints. Zyklische Bewegungsmuster wären zum Beispiel (?Skibblings), eine fortlaufende, ständige Bewegung. Dann Frequenzschnelligkeit ist klar. Eine möglichst hohe Frequenz laufen zu können, das soll geschult werden. Und Laufsprint, der Name sagt ja sowieso schon alles, einfach einen sauberen schnellen Sprint ansetzten zu können. Die dritte Stufe ist die Schulung der Koordination, Reaktionsschnelligkeit und Aktionsschnelligkeit. Reaktion und Aktion ist auch klar. Aktionsschnelligkeit, alles mit Ball. Also alles möglichst oft und möglichst schnell gemacht werden, und soll eben auch dementsprechend trainiert werden. Dann eine schnelle Reaktionsleistung haben zu können und dann eben eine Schulung der Koordination. Zu der Reaktion ganz kurz etwas. Im Reaktionstraining, wenn ich also spezifische Übungen habe, wo die Kinder auf irgendwelche Reize reagieren müssen, dann so wenig wie möglich mit akustischen Signalen arbeiten. Also nicht mit Händeklatschen, nicht mit Pfeifen arbeiten, sondern viel mehr verstärkt mit optischen Reizen arbeiten, weil-, natürlich gehört der akustische Reiz dazu und die Reaktion darauf ist auch notwendig. Aber im Spiel, wenn ich jetzt auf das Fußballspielen beziehe, dann habe ich eigentlich verstärkt optische Reize. Wenn der Trainer da draußen ruft: „Lauf los.“ Auch wenn man es immer wieder mal hört. Eigentlich soll der Spieler das ja lernen auf den optischen Reiz zu reagieren, deswegen verstärkt auch mit optischen Reizen arbeiten. Das kann sein, dass der Spieler erst loslaufen darf, wenn ich den Ball hochwerde und wenn der am Boden untern aufkommt, dann darf er loslaufen. Oder eine Farbreaktionsgeschichte. Aber Hauptsache ist optische Reize verstärkt einbauen. Und zum Koordinationstraining, das ja in Stufe drei reinkommt. Das Koordinationstraining sollte in Stufe drei verstärkt auftreten, aber generell kann man sagen, dass ein fast tägliches Koordinationstraining eigentlich Pflicht ist um die Ergebnisse des Schnelligkeitstrainings optimal werden zu lassen. Das heißt möglichst viel im koordinativen Bereich drum herum trainieren. Dann kommen wir zu den Anwendungen der Schulungsstufen, also wie wenden wir diese Schulungsstufen an? Jetzt bei den sechs- bis zwölfjährigen. Jetzt gehen wir einmal davon aus, so ein sechs- bis zwölfjähriger hat zwei bis dreimal die Woche Training, dann sollte eigentlich einmal die Woche ein Schnelligkeitstraining dabei sein. Ob es ein expliziertes Schnelligkeitstraining ist oder ob es irgendwo integriert ist, das ist dabei relativ egal. Einmal Training die Woche. Sinnvoll wären zwölf Termine zu setzten, also so einen Dreimonatszyklus einfach zu erstellen, wo mein einmal die Woche trainiert. Also vier Trainingseinheiten pro Monat, das wäre sinnvoll um wirklich einen Effekt zu generieren. Dabei wendet man im ersten Monat vor allem Stufe eins und Stufe zwei an, also azyklische und zyklische Bewegungsmuster mit der Frequenzschnelligkeit. Im zweiten Monat dann eben Stufe zwei und Stufe drei, das heißt man hat noch einen Teil von Frequenzschnelligkeit, zyklischen Bewegungsmustern mit dabei, bringt aber schon Stufe drei mit hinein. Das heißt, Aktionsschnelligkeit, Reaktionsschnelligkeit, viel Koordinationstraining darum herum. Und im dritten Monat dann schwerpunktmäßig die dritte Stufe und schon wieder Teile aus der ersten Stufe herausnehmen, wobei man in der ersten Stufe schon so ein bisschen intensiver trainieren kann und machen kann, weil man schon so eine gewisse Basis hat. So wendet man die Schulungsstufen ganz einfach an. Zwölf Termine wären da also sinnvoll bei einmal die Woche. Wer nun einfach weitermachen möchte, das regelmäßig fortsetzen möchte nach diesen zwölf Terminen, der macht einfach in diesem Zyklus weiter, fängt also danach wieder mit dem ersten Monat mit Stufe eins und zwei an, und so weiter und so fort und macht da einfach nur in diesem Rhythmus weiter. Kommen wir zur Trainingsmethodik der dreizehn- bis achtzehnjährigen und dann eben noch der Erwachsenen, also dem zweiten Bereich. Im Vordergrund steht jetzt allgemein haben wir gesagt das Aktionsschnelligkeitstraining, Frequenzschnelligkeitstraining und der Verbesserung der azyklischen und zyklischen Bewegungsmuster. Ich mache viel im Aktionsschnelligkeitsbereich, bringe viel mehr den Ball mit rein, die technischen Übungen, die möglichst schnell beispielsweise ausgeführt werden sollen. Ich versuche noch mehr im Frequenzbereich zu trainieren, noch variabler zu trainieren, mit noch mehr Geräten zu trainieren. Ich versuche die Basis, also die azyklischen Bewegungsmuster, die ja hoffentlich davor sechs Jahre ein bisschen gelegt worden sind, noch intensiver zu trainieren, Hürdenhöhen zu variieren, höhere Sprünge zu fordern, schnellkräftigere Sprünge zu fordern, niedere Sprünge mitzumachen und so weiter und so fort. Also noch mehr versuchen rauszuholen. Und natürlich die Verbesserung der zyklischen Bewegungsmuster, also die (?Skippings) noch variantenreicher gestalten, noch schneler zu fordern, da einfach intensiver zu werden. Aufgrund der hormonellen Umstellung, die ich bei den dreizehn- bis achtzehnjährigen ja habe mit der Pubertät, können jetzt auch komplexe Schnelligkeitstrainings stattfinden, also komplexe Schnelligkeitsformen. Das heißt ich nehme jetzt nicht nur einen Leiter her und die lege ich da hin und dann läuft der Spieler durch die Leiter mit irgendwelchen Bewegungsformen da durch und das war es dann. Dann bekommt er noch einen Ball zugespielt und den versucht er auf das Tor zu schießen. Ich kann jetzt eben viel komplexer denken. Das heißt er nimmt den Ball in die Hand, läuft damit durch die Leiter in einer Bewegungsform hindurch und macht danach eine Ballannahme, nimmt den Ball mit, schießt auf das Tor und bekommt einen zweiten Ball zugespielt. Den stoppt er kurz und macht damit noch irgendeine technische Übung, eine Aktionsschnelligkeitsübung, die möglichst schnell ablaufen soll und schießt den zweiten Ball dann auch noch sauber auf das Tor. Also viel komplexer denken, ein paar Übungsformen, ein paar Stufen ein bisschen miteinander mischen ist überhaupt kein Problem. Und das Koordinationstraining als ergänzender Baustein ist natürlich weiterhin Pflicht, sollte sooft wie möglich einfach da mit reinfließen. Dann kommen wir zum wie, also zur eigentlichen Methodik, was das Zentrale dann ja auch ist. Zunächst einmal sollen die Spieler sich natürlich aufwärmen. Das ist Pflicht beim Schnelligkeitstraining, denn die Belastungen sind nachher wirklich sehr hoch und da muss man schon aufpassen, dass da verletzungstechnisch nichts passiert. Das ist klar. Also Aufwärmen. Sei das Aufwärmen nun schnelligkeitsspezifisch, das heißt ich weiß eine Stunde Schnelligkeitstraining heute, mehr machen wir nicht, dann wärme ich mich natürlich mit einem spezifischen Koordinationstraining beispielsweise und mit einem spezifischen Mobilisationsprogramm, Dehnprogramm schon auch auf im Hinblick auf das folgende Schnelligkeitsprogramm. Ansonsten natürlich ist das Schnelligkeitstraining nur ins Training integriert, dann kommt halt vorher die Passübung. Da ist ja, wenn ich zehn Minuten, eine viertel Stunde eine Aufwärmbelastung habe, das reicht dann. Das Entscheidende ist, dass nach diesem Aufwärmen ein kurzes Andehnen erfolgt. Das ist entscheidend was der Inhalt davor auch immer gewesen sein mag. Kurzes Andehnen, Stabilisationsprogramm. Das kann auch schon das Aufwärmen expliziert sein. Aber wenn ich jetzt vorher im Training Passübungen oder so mache, dann kurzes Andehnen der Muskulatur, der spezifischen Muskelgruppen, die nun wirklich im Schnelligkeitsbereich benötigt werden und/ oder ein Stabilisationsprogramm, Mobilisationsprogramm. Dann folgen die eigentlichen Schnelligkeitsübungen. Wie wir die genau machen, mit welcher Wiederholungszahl, da kommen wir gleich noch drauf. Und im Anschluss ist auch entscheidend das Abwärmen, also auslaufen. Wenn ich jetzt praktisch ein reines Schnelligkeitstraining habe, dann muss man auch ein bisschen auslaufen und außerdem die Muskulatur auch wieder entspannen, weil wir haben ihr ja vorher eine extrem hohe Spannung zugefügt. Das ist auch klar, damit man da langfristig eine Verletzungsprophylaxe einfach hat. Wenn ich das normale Training jetzt habe, das heißt wir haben eine Schnelligkeitsübung hergenommen und haben sie in das Training integriert, oder zwei Übungen in das Training integriert, dann folgt jetzt eben noch nicht das Auslaufen oder das Abwärmen, sondern dann geht es jetzt eben ganz normal mit dem Training weiter und im Anschluss danach dann das Auslaufen und Ausdehen. Zum weiteren wie und zur weiteren Methodik, wie soll es jetzt also konkret ausschauen, Wiederholungszahlen, wie viele Serien braucht man da, wie soll sich das gestalten? Wenn ich eine Schnelligkeitsstation habe, dann sollte die mit maximal sieben Spieler besetzt sein. Das ist schon das höchste der Gefühle. Denn ansonsten, wenn ich da jetzt fünfzehn Spieler anstelle, bis der letzte Spieler endlich dran ist, das dauert einfach viel zu lange. Dann geht der Zug, die Dynamik, die maximalen Geschwindigkeiten, die ich haben möchte, die geht ganz automatisch dadurch raus, dass der Letzte sich einfach irgendwann langweilt und wenn er endlich dran ist, dann macht er es einfach nicht mehr voll. Deswegen wirklich fünf bis sieben Spieler pro Station maximal dahinstellen. So, wir haben ja hier Schnelligkeitsübungen wo wir ja dann eh mit zwei oder drei Schussspielen arbeiten, wie Sie dann später bei den Programmen sehen werden, wo man dann drei, vier Spieler hier stehen hat und dann bekommt man den Ball von da vorne zugespielt und da habe ich den zweiten Spieler stehen, den dritten Spieler stehen. Dann habe ich da zwei, drei Spieler stehen. Aber dass es halt gut verteilt ist. Aber auf keinen Fall habe ich eine reine Schnelligkeitsübung ohne einen zweiten, dritten Ball, auf gar keinen Fall fünfzehn Spieler dahinstellen. Maximal sieben Spieler, damit ein hoher Durchlauf gewährt ist. Maximale Intensität fordern, das ist auch klar. Dann habe ich eine Übung und mache nur zwei bis drei Serien davon mit sechs bis acht Wiederholungen. Das heißt ich aber eine Übung, die lass ich den Spieler nun sechs- bis achtmal wiederholen. Da muss ich ein bisschen aufpassen auf diese Müdigkeitserscheinungen, der fällt jetzt ab, dann eben abbrechen. Aber sechs bis acht Wiederholungen sollten in der Regel drin sein. Eine zwei- bis dreiminütige Pause dazwischen, dann wieder die zweite Serie dransetzten. Am besten dann mit einer leichten Variation, am besten nicht noch einmal dieselbe Übung verwenden, sondern versuchen diese Übung von der Grundstruktur zu erhalten, damit ich auch jetzt nicht eine Stunde umbauen muss, aber eine leichte Variation mit reinzubekommen, Stichwort Geschwindigkeitsbarriere. Zwischen den Übungen zurückgehen. Also nicht diese Übung machen, dann auf das Tor schießen und hinterherlaufen, dann wieder zurücklaufen und weitermachen. Denn dann habe ich einen Kreislauf. Dann bin ich aber nicht mehr im Schnelligkeitstraining drin, sondern dann sind wir eher im Intervalltraining, im Ausdauertrainingsbereich drin. Also sich den Ball danach locker holen und dann zur Übung zurück gehen. Da habe ich in der Regel so eine ein-minütige Regel maximal, die völlig ausreichend ist. Ich weiß, dass ganz oft in der Literatur steht zwischen Übungen zwei bis drei Minuten Pause. Ich selbst sage, dass das Käse ist. Denn erstens sind das Richtwerte, die allgemein in irgendwelchen Tests ermittelt wurden. Wer sagt mir denn, dass der Spieler A nicht nach einer Minute schon wieder vollständig erholt ist? Ja, der andere braucht vielleicht ein bisschen länger. Aber letztlich geht es auch im Fußballtraining immer ein bisschen darum praxisorientiert zu denken. Und ein Spieler mit acht, neun Jahren eine Schnelligkeitsübung durch die Leiter ausführen zu lassen und ihn danach zweimal aufs Tor schießen zu lassen und dann drei Minuten zu warten bis angeblich die vollständige Erholung wieder da ist. Das ist einfach nicht praxisorientiert, sondern schlicht langweilig. Da muss man einfach schauen, dass das erhalten bleibt. Deshalb soll er den Ball locker holen, soll zurück gehen, dann muss er vielleicht eh noch ein, zwei Spieler abwarten, dann ist er schon wieder dran. Dann hat er wahrscheinlich 45 Sekunden bis eine Minute Pause. Dann ist das doch völlig in Ordnung um die vollständige Erholung zu haben, die man tatsächlich auch braucht um die maximale Ausführungsgeschwindigkeit wiederzubekommen. Zwischen den Serien, also wenn man praktisch sechs, acht Wiederholungen hat, dann sollte man so circa drei Minuten Pause einhalten. In diesen drei Minuten Pausen ist es so, da setzten sich dann immer gleich alle immer hin und schauen ein bisschen doof in die Luft. Dann vielleicht sagen: „Hey, zwei Leute zusammengehen und versuchen den Ball ganz locker ein bisschen oben zu halten.“ Wenn sie schon technisch besser sind oder so ganz locker ein paar Kurzpässe zu spielen, damit das soweit überbrückt wird, damit das noch so weit spaßorientiert, praxisorientiert gedacht ist. Damit die Spieler auch dort nicht dann irgendwann einschlafen. Denn sechs bis acht Wiederholungen sind jetzt auch wirklich nicht die Welt, das ist auch klar. Die Serien wie gesagt leicht variieren. Dann ist es das eigentlich schon. Dann noch eigentlich, das ist mein größtes Anliegen, bitte liebe Trainer, liebe Spieler, falls ihr das einmal machen solltet, macht die Schnelligkeitsübungen bitte immer mit Ball. Schaut, dass danach ein Torschuss drankommt. Auch wenn noch ein zweiter, dritter Ball dazukommt, dass ich eben meinen Torschuss abschließe. Dann bekommt man von den Mitspielern noch einen zweiten Ball zugespielt. Den muss ich noch verarbeiten, muss den auch noch auf Tor schießen. Dann tausche ich die Positionen. Schaut, dass es einfach so weit wie möglich organisiert wird, dass der Ball dabei ist, denn Fußballtraining soll Spaß machen. Der Motivationsfaktor ist einfach größer. Und einfach nur von A nach B einfach nur so zu laufen, das ist einfach auf Dauer langweilig. Das mag sinnvoll sein, überhaupt keine Frage, aber es ist auch irgendwo einfach fad. Als Fußballer geht ja auch darum, dass man Spaß hat. Und wenn ich möchte, dass meine Spieler im Schnelligkeitstraining wirklich mit voller Begeisterung, mit voller Motivation dabei sind, dann sollte der Ball dann einfach mit dabei sein. Und im Jugendbereich natürlich ganz klar, wird die Technik immer mittrainiert. Ich verliere ja, was das Technische angeht, keine Zeit, sondern hole sogar dabei noch etwas heraus. Ich trainiere einfach zwei Sachen auf einmal. Ansonsten wünschen wir euch nun viel Spaß mit unseren Programmen. Anregungen gerne willkommen. Wir werden das regelmäßig updaten, regelmäßig mehr Programme reinbringen um auch euch zu zeigen wie vielfältig Schnelligkeitstraining sein kann. Viel Spaß damit, macht es gut und bis demnächst. Servus.

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