Deutschland gegen Schweden – Gündogan und Reus anstatt Khedira und Özil?

Die Mexikaner hatten den perfekten Matchplan um Deutschland zu schlagen. Und wir müssen davon ausgehen, dass die Schweden diesen Plan abschauen und es den Mexikanern gleichtun können. Wir sollten also unbedingt darauf vorbereitet sein. Zumal auch die Schweden ähnlich wie die Schweiz eine Mannschaft ist, die durch Ihre Kompaktheit v.a. bedingt durch einen großen Zusammenhalt im Team richtig stark sein kann. Mit der Leistung gegen Mexiko darf man nicht zufrieden sein – was muss sich also ändern, um nicht schon in der Vorrunde aus dem Turnier zu fliegen?

Ein kleiner Rückblick: Mexiko begann das Spiel im 4-4-2 und stellte bei Ballbesitz von Deutschland einen Stürmer komplett auf Toni Kroos ab, um diesen komplett aus dem Aufbauspiel herauszunehmen. Ein zentraler Bestandteil der Taktik Mexikos an diesem Tag, welcher so überraschend auch nicht sein konnte. Schließlich ist Toni Kroos in den letzten Jahr zu einem der besten 6er oder 8er der Welt aufgestiegen.

Die Folgen für das deutsche Spiel waren enorm. Toni Kroos weichte im Spielaufbau häufig auf die Position des Außenverteidigers – meist auf die linke Seite –  aus, um dort eine offene Stellung zu bekommen. Von dort aus versuchte er mit seinen klugen Pässen die offensiven Mittelfeldspieler freizuspielen, um sie so in aussichtsreiche Positionen zu bringen. Er kann das ja perfekt: mit seinen scharfen und präzisen Flugbällen schnelle Spielverlagerungen spielen und somit dem deutschen Spiel die notwendige Breite im Spiel geben. Er fungiert gewissermaßen als ein Quarterback in unserem Spiel.

Mexiko hat es jedoch auf Ihre Weise geschafft, nämlich durch kluges Stellungsspiel und mit enorm hohen läuferischen Aufwand, sämtlich schnelle Spielverlagerungen und damit einen wesentlichen Bestandteil unseres Aufbauspiels zu zerstören.

Doch vielleicht war das Zustellen von Toni Kroos noch nicht das zentrale Problem gegen Mexiko. Selbst wenn seine Ideen wirkungslos sind, dürfte Deutschland eigentlich trotzdem nicht in so viele Konter laufen, wie gegen Mexiko in der ersten Halbzeit ständig geschehen. Doch sein Zustellen hatte eine weitere und mit entscheidende Konsequenz zur Folge: Sami Khedira fühlte sich nun berufen, das Spiel an sich zu reißen und richtete sein Spiel plötzlich sehr offensiv aus. Doch das war ein großes Problem. Zum einen sind seine spielerischen, technischen Fähigkeiten im Vergleich zu Kroos eher gering und zum anderen liegen seine Stärken im Zweikampf und in der Stabilisierung der Defensive aus dem Zentrum heraus. Durch das Zustellen von Kroos hatte Mexiko so immer zwei Spieler in naher Position zum deutschen Tor. Da Khedira nun zunehmend offensiv spielte und er leider nicht der technisch beste Spieler ist, war das Risiko von Ballverlusten einfach gegeben.

Die Folge:  Drei-  bis viermal verlor er somit auf der 10er Position den Ball und das Zentrum in der Defensive vor der Abwehrreihe war komplett blank ohne Absicherung. Und genau in diesen Raum spielten die Mexikaner nach Balleroberung fast jeden ersten oder zweiten Ball schnell rein und bekamen zunehmend gefährlich und gute Konterchancen.

Was muss Jogi Löw nun tun, wenn die Schweden diesen schlauen Plan nachahmen? Aus unserer Sicht gibt es hier nur eine Möglichkeit.

Wir würden Toni Kroos in diesem Fall in Richtung der 10er Position ziehen, um den Stürmer der Schweden, der Toni Kroos in Manndeckung nimmt, weit in die gegnerische Hälfte zu ziehen. Wenn die Schweden weiter dieses Konzept verfolgen, haben sie nur noch eine Spitze in Tornähe, sollten die Deutschen den Ball verlieren. Um den Quarterback Toni Kroos zu ersetzen, empfiehlt es sich den spielstarken Ilkay Gündogan anstatt Khedira zu bringen und ihn auf der 6 Spielen zu lassen. Gündogan müsse den Auftrag erhalten, stets aus dem Zentrum heraus zu agieren. Zum einen, um von dort aus das Spiel als der neuen Quarterback zu machen und zum anderen, um Konter zu vermeiden. Des Weiteren würden wir Thomas Müller auf die 10 ziehen, um mehr Torgefahr ins Spiel zu bringen. Auf den Flügeln könnten sich Draxler und Marco Reus in  1 gegen 1 Situationen durchsetzen, um Bälle hinter die Abwehr zu bringen.

Entscheidend ist auch, dass das deutsche Team den ballfernen Außenverteidiger früh ins Zentrum einrückt, wenn sie das Spiel über den Flügel auf der anderen Seite nach vorne treibt. So bleibt das Spiel kompakt und es kann bei Ballverlusten effektiver reagiert werden. Denn wenn wir dann das Spiel auf der Ballseite mit allen offensiven Spielern überladen, könnten wir endlich wieder effektiv gegenpressen und würden für Konter optimal vorbereitet sein.

Gündogan und Reus anstatt Khedira und Özil. Die Defensive früh vorbereiten. Die Ballseite mit vielen offensiven Spielen „überladen“ und schnelles Gegenpressing – auf diese Weise müssten wir die Schweden besiegen!

Eine spannendes Spiel!

Euer David „Faxe“ Niedermeier

www.mfsfussballtraining.tv

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