Der Jugendtrainer – Ein Vorbild für die Spieler

Jugendtrainer haben eine sehr große Verantwortung gegenüber den Kindern. Das ist unbestritten. Die Kinder blicken zu uns auf und würden gerne genauso gut Fußball spielen können wie wir. Und vielleicht manchmal auch lieber nicht:)

Unabhängig davon werden die Kinder uns Trainern nacheifern und uns als Vorbild sehen, unsere Verhaltensweisen übernehmen. Und das ist keine Frage des Alters. Natürlich: Je jünger die Spieler, desto größer kann unser Einfluss sein. Je älter sie werden, desto mehr nimmt das natürlich ab. Aber ich selbst habe es in älteren Mannschaften erlebt, wie Spieler zum Beispiel nach einem Spiel zu mir kamen und Fragen hatten. Warum ich dem gegnerischen Trainer nach dem Spiel die Hand gereicht habe, obwohl sein Verhalten kein Anlass dazu gegeben hätte. Alleine an diesem Beispiel sieht man, wie sie die Verhaltensweisen des Trainers hinterfragen. Sie wollen es verstehen.

Wenn wir Trainer über Schiedsrichter schimpfen und uns mit gegnerischen Trainern streiten werden unsere Kids das auch tun. Wenn wir Trainer mit allen Mitteln das Spiel gewinnen wollen, werden die Kinder auch alles unternehmen, um das Spiel erfolgreich zu bestreiten. Wir kennen alle diese aufgeheizte Stimmung bei manchen Turnieren, in denen es leider zu oft zu Ausschreitungen oder einem Nachtreten einiger Spieler kommt. Ich behaupte, dass diese negativen und traurigen Momente auch zum Teil auf das Versagen der Trainer in Ihrer Vorbildfunktion zurückzuführen ist. Ein guter Trainer hat bereits im Vorfeld durch konsequentes Einschreiten im Training seine Kinder zu einer fairen Spielweise erzogen und ein vorbildliches Verhalten der Eltern bei Spiel und Training mit eingefordert. Da Kinder und Eltern sowie natürlich die Trainer in ein Spiel emotional involviert sind, kann es trotzdem immer zu kleineren Fehlverhalten kommen. Entscheidend ist nur, dass der Trainer diese Situation umgehend korrigiert und kommuniziert.

Nach einem Foulspiel oder einem eventuellen Nachtreten sollte der Trainer den eigenen Spieler auffordern, sich zu entschuldigen und später ein Korrekturgespräch mit dem jeweiligen Spieler führen. Wenn die eigenen Eltern auf Schiedsrichter oder sogar gegnerische Spieler oder Trainer schimpfen, sollten Sie als Trainer sofort reagieren und die Eltern höflich an Ihre Vorbildfunktion gegenüber allen Kindern hinweisen. Meist führt dies zu Einsicht.

Durch das sofortige Einschreiten des Trainers und der Korrektur von Eltern und Spielern wird dem Gegner, den gegnerischen Eltern und auch dem gegnerischen Trainer der Wind aus den Segeln genommen.  Die Eskalation der Situation wird somit verhindert. Hier sollten Sie als Trainer bestimmt, ruhig und sachlich auftreten und immer Verständnis für den Gegner einräumen, egal ob sich dieser korrekt oder falsch verhalten hat. Zeigen Sie Größe. Wenn wir von Kindern verlangen sich korrekt zu verhalten, das heißt diszipliniert gegenüber sich selbst und gegenüber allen Mit- und Gegenspielern zu sein, wenn sie  taktisch diszipliniert  und respektvoll gegenüber Erwachsenen sein sollen, dann müssen wir es ihnen vorleben.

Eine gute Fußballzeit!

Euer Michi

 

Ein Gedanke zu „Der Jugendtrainer – Ein Vorbild für die Spieler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert