Philosophie 17: Kommunikation mit Eltern
Die Kommunikation mit Eltern ist in unserer Philosophie sehr wichtig. Hier geben wir Euch ein paar Tipps an die Hand
Kommunikation mit Eltern
Michael Schuppke: "Nächstes Thema. Wie reagieren denn die Eltern nun auf diese ganze Ausbildungsphilosophie, Spielphilosophie. Was für Probleme treten da auf und ganz wichtig vor allem auch wie kann man sie lösen."
David Niedermeier: " Natürlich ist es so, dass wenn wir in unserer Philosophie sagen wir rotieren die Positionen, wir wechseln den Torwart aus, wir müssen alles spielerisch lösen, die Jungs müssen Tricks auf dem Spielfeld machen, dann sind das natürlich alles Elemente die mich in meiner Wettkampfstärke natürlich schwächen. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit das ich ein Spiel verliere die steigt natürlich. So wenn ich, jetzt ist der erste wichtige Punkt um die Eltern in den Griff zu bekommen, ist die Jungs sag ich jetzt mal ein bis zwei Spielstärken schwächer zu melden als sie normalerweise wären, das ist einfach eine Gefühlssache, lieber zu schwach melden als zu stark, damit nicht zuviel negative Gefühle eben aufkommen, das keine negativen Atmosphäre für die Kinder da ist. Das heißt, lieber mal zu schwach melden und die spielerischen Elemente zu trainieren, weil man dann im Verband ja meistens sowieso nach dem Halbjahr eh aufsteigt und damit dann bißchen schwerere Gegner hat. So kommt man ein bißchen sicherer rein und immer wenn man gewinnt, das ist nun mal in unserer Gesellschaft so, dann sind die Eltern auch ruhiger. Der zweite Punkt ist natürlich das ich durch dieses spielerisch lösen häufiger man den Ball verliere und ein Gegentor kassiere. Das heißt, den Ball weg zu hauen wäre natürlich die einfache Lösung dann ist der Ball beim Gegner in der Hälfte und dann kassier ich mit geringer Wahrscheinlichkeit ein Gegentor. Da dies verboten ist, kassier ich eben ab und zu mal Tore und da werden Eltern natürlich schon öfters laut und so. "Warum bringst Du meinem Kind in so eine Situation? Jetzt verlieren wir wegen meinem Kind!" Ich glaube das Entscheidende ist, das man die Eltern zusammen holt, den Eltern erklärt das wir eine Ausbildung verfolgen, was eben die ganzen Elemente sind die uns jetzt momentan schwächen aber welche Effekte wir langfristig eben daraus ziehen und ich glaub da gilt es einfach Überzeugungsarbeit zu leisten, die Eltern mit rein zu holen, ihnen auch mal taktisch zu erklären was man da vor hat weil die Eltern dann eben kapieren wieviele Aufgaben die Kinder tatsächlich haben und dann haben die Eltern auch mehr Verständniss. Das zweite Ding ist, dass die Eltern natürlich dann anfangen, wenn man jetzt zum Beispiel auf der Verliererstrasse ist, viel von Außen rein zu rufen und da widerspricht sich natürlich vieles. Der Trainer sagt er soll einen Trick machen und die Eltern sagen, hau ihn weg! Das führt natürlich zum Zwiespalt und das glaube ich, gilt es zu unterbinden. Ich hab das relativ einfach gemacht, indem ich mit meinen Eltern gesprochen haben und meinen Eltern gesagt habe ich möchte sie in der Gemeinschaft immer haben. Das heißt, alle Eltern sind zusammen und die Eltern sind hinter mir als Trainer damit habe ich ein viel besseren Zugang auch zu den Eltern und vor allem nehmen sich die Eltern dann automatisch ein bißchen mehr zurück und wenn eben jemand da doch lauter wird und rein ruft, dann geh ich eben ganz kurz zu ihm und versuche das eben in einer sehr höflichen und ruhigen Art das zu korrigieren, das ist glaub ich ganz ganz wichtig, weil wenn man als Trainer da auch zu laut reagiert dann kann es eben zur Eskalation und nicht zur Deeskalation führen. Das heißt, da ist einfach die Kommunikation des Trainers gefragt und es ist immer besser ruhiger zu reagieren, sachlicher zu reagieren als isch zu sehr aufzuregen dabei.
Michael Schuppke: Also zusammengefasst kann man einfach sagen, Kommunikation ist alles, die Eltern unbedingt auf diesen Prozess oder in diesen Prozess mitnehmen, ein Eltern Gespräch führen, einen Elternabend machen, ihnen mal kurz das alles erklären was bedeutet diese Ausbildungsphilosophie, was haben wir da vor und dann hat man eine Regel eigentlich auch wirklich Ruhe muss man sagen weil es die Eltern einfach auch verstanden haben. Was ich da auch mal gemacht habe ist, je älter sie dann werden, auch ruhig mal eine Tatik Besprechung für Eltern gemacht, mit Tatiktafel mal erklärt was treiben wir da, was wo wollen wir hin, was können die Spieler. Da ziehst Du ganz viel negative Energie raus weil die danach eigentlich ziemlich platt sind und baff sind. Wieviel die Spieler eigentlich in dem Alter schon können müssen und wie schwierig das für den Spieler ist vom Kopf zu steuern und das der Fehler dann einfach halt mal passiert. Der macht ihn ja nicht absichtlich, sondern der ist dann im Kopf oft noch überfordert aber diese Zeit muß man ihm auch geben.
David Niedermeier: "Genau. Es gibt viele Trainer die jetzt auch gerade bei Lizenzvereinen, die sich halt von den Eltern praktisch komplett distanzieren, die nur noch "Hallo" und "Grüß Gott" sagen. So da hab ich natürlich überhaupt keine Informationen erstens über die Kinder, zweitens kann ich nicht kommunizieren was ich denn eigentlich vor habe, was meine Ziele sind, damit hab ich auch kein Verständnis bei den Eltern und damit habe ich natürlich auch aus dieser Unwissenheit natürlich eine große Gefahr. Aus Unwissenheit entseht einfach viel Ärger und Ärgerniss auch und ich muss als Trainer ja stehts wissen wie gehts den Kindern in der Schule, wie gehts den Kindern sonst unter den Freunden, gibts da Probleme damit ich darauf reagieren kann, damit ich Gespräche führen kann. Ich glaube als Trainer sind wir Kommunikator, wie das der Herr van Gaal so schön gesagt hat, wir müssen eben mit allen kommunizieren um einfach Gewissheit zu schaffen was wir da haben und ich galube dann kriegt man Gemeinsam eine ganz harmonische Geschichte hin und die Eltern die diesen Ausbildungsweg nicht mitgehen wollen, haben ja immer die Möglichkeit und das kann man denen auch ganz freundlich sagen, haben ja auch die Möglichkeit woanders hin zu gehen, wo sie dann ihren Wettkampfgedanken sozusagen freien Lauf lassen können und das ist dann die Entscheidung jedes Elternteiles eben selbst und deswegen kommunizieren wir so viel damit wir für die Kinder und das ist das pimäre Ziel, die optimale Ausbildungsstruktur schaffen können, damit die Kinder später alle Möglichkeiten offen haben.
Michael Schuppke: "Viel Arbeit, aber es lohnt sich!"
David Niedermeier: "Genau!"
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