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Philosophie
einfach
Varianten:
1
Dauer:
6:05

Philosophie 16: Spielbetrieb 2

Hier findest Du noch weiter Details zur Organisation der Mannschaft im Spielbetrieb, wie z.B. die Kadergröße

Trainer: 
Michi Schuppke
Spielbetrieb 2 Michael Schuppke: "Damit haben wir schon einen Teil der nächsten Frage gleich beantwortet, wie wir den Spielbetrieb gestalten also wir melden die bis zur C-Jugend auch bewusst eher schwächer an damit Dinge erlernt werden können und ausprobiert werden können, den Grund haben gerade erklärt. Weiterer Schwerpunkt in unserem Spielbetrieb ist vor allem in in jungen Jahren das Rotationsprinzip." David Niedermeier: "Genauso wenn wir sagen jetzt mal in der G bis zur E-Jugend haben wir ein sechs plus eins, das heißt eigentlich brauchen wir sieben Feldspieler, dann empfehlen immer auch für den Trainingsbetrieb eben nur neun bis zehn Spieler generell zu haben. Also wir sehen auch bei vielen Vereinen, dass die Kader haben von zwölf, dreizehn, vierzehn Spielern. Da hängen dann draußen die Kinder an Deinem Rockzipfel und fragen wann sie denn endlich spielen können und Du kannst niemanden so richtig gerecht werden wenn Du das eben durch rotierst dann spielt halt jeder nur sieben, acht Minuten. Das heißt, deswegen auch diese Kader einfach kleiner halten, ich hab meinen Kader zum Beispiel auch bei neun nur gehalten und wenn mir einer gefehlt hat habe ich ihn von unten raufgeholt. Das ist eigentlich der erste Punkt, das wir den Kader möglichst gering halten. Punkt Nummer zwei ist eben das Rotationsprinzip, das heißt einer steht draußen, wir erklären das dann in dem Portal auch noch mal in einem anderen Video und ich sag als Trainer einfach nur alle fünf bis sechs Minuten sag ich "Wechsel". D.h. dann rutscht der Verteidiger rüber, Verteidiger rutscht hoch, der andere rutsch rein auf den Stürmer, der andere auf den Flügel und der andere rutscht raus und so rotieren wir sozusagen alle Positionen nach einem festen Schema durch alle 6 Minuten. Das wird dann im nächsten Spiel fortgeführt und auch der Torwart wird in einer Liste festgelegt, jeder muss mal ins Tor gehen, um da auch mal eine Erfahrung zu sammeln, wird eben auch durchrotiert nach einer festen Liste und damit haben wir eigentlich, dass jeder zu gleichen Teilen spielen kann und ganz ganz wichtig ist eben diese unterschiedlichen Positionen, weil ich eben als rechter Verteidiger oder als rechtes Mittelfeld, sag ich jetzt mal, habe ich hinter mir die Linie, die gibt mir Schutz, dass heißt, ich kann nur von vorne angegriffen werden, das ist ein ganz anderes Spiel als ein Stürmer zum Beispiel oder ein zentraler Mittelfeldspieler, der eben 60-70 Prozent des Spieles den Ball mit Rücken zum Tor bekommt, ein viel schwierigeres Spiel, aber der Stürmer auch denken muss, wie denkt denn ein Verteidiger, wenn ich den Ball bekomme. Gerade wenn ich mich entwickeln will und will ein super Stürmer werden, dann muss ich halt auch wissen, wie denkt der Innenverteidiger und wie spiele ich denn, wenn ich selber mal in eine offene Stellung mit Gesicht zum Tor eben spielen muss. Deswegen hier eine ganzheitliche Ausbildung, auch im technischen Hinblick, auch im Spielaufbau, viele Stürmer werden dann später zu Innenverteidigern. Siehe Mats Hummels, der dann zentrales Mittelfeld spielt und dann eben plötzlich Innenverteidiger ist. D.h. hier eine zentrale Ausbildung und deswegen auch das Rotationsprinzip, zum einen aus Gerechtigkeitsgründen, dass ich eben auch nicht einen Spieler bevorzuge, meinen großen kräftigen Stürmer, der ist dann der "Superchamp" und den erziehe ich dann zu einem Egoisten, der sich selber für den Alltertollsten hält und meine schwächeren Spieler fallen durchs Raster durch, d.h. die Schere geht dann riesig auf, weil die einen, die Jüngeren vielleicht noch nicht die Leistungsstärke haben, nicht zum Spielen kommen und eben den Egoisten fördern, weil der eben immer spielt. Und das sollte man eben tunlichst verhindern. Michael Schuppke: Stichwort Ersatzspieler. Was machen wir damit? Das kann man mit einem Satz eigentlich ganz einfach sagen: Wir lassen alle spielen, weil wir eh nicht leistungsorientiert denken, sondern ausbildungsorientiert denken, es müssen alle zu gleichen Zeiten spielen. Da gibt es verschiedene Wege, ganz simpel, so haben wir es bis jetzt immer gemacht, einfach ne Liste zu erstellen und jetzt fangen die 6 an und dann verschiebt sich das Auswechseln, aber das kann man ja dann machen, wie du willst. Da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten, die linken zwei gehen raus, es wird rotiert alles, die Neuen kommen rein auf den Positionen und so weiter. Alle spielen zu gleichen Teilen, da gibt es keine Vernachlässigung, egal ob jetzt einer schon weiter ist, ich vermeide bewusst den Begriff gut oder schlecht, oder ob er halt noch nicht so weit ist. David Niedermeier: Wir wissen es eben nicht, wir wissen es nicht wer das tatsächliche Talent ist, und es gibt ja auch, wie wir dann später auch zu dem Punkt kommen, biologisches und kalendarisches Alter, das eben sehr stark variieren kann gerade im C Jugendalter. Ich bin der Meinung, wir wissen eben nicht, wer die tatsächlichen Talente sind, deswegen müssen alle spielen, auch wenn du mittlerweile im Profifußball siehst, wird wahnsinnig viel rumrotiert, dass die Leistungsdichte immer größer wird, da wir zwei Spieler haben, die sich eh nicht so unterscheiden. So, wir brauchen aber alle Spieler bei einer hohen Belastung, weil was mache ich, wenn sich einer verletzt. Dass heißt, im Profibereich wird immer mehr rotiert werden, d.h., wir sollten auch bei den Kindern anfangen, den Spielern eine ähnliche Wertigkeit zu geben, einfach alle gleichzeitig spielen zu lassen auch, sie durchzutauschen, damit sie erstens auch die Wertigkeit spüren in einer Mannschaft, dass sie den Spaß langfristig behalten. Wir haben ja in vielen Vereinen diesen Ersatzspieler, der draußen sitzt und irgendwann aufhört und garnicht mehr Fußball spielt, der dann sozusagen auch seine Freunde verliert, weil er vielleicht nicht dasselbe Leistungsvermögen hat. So, und deswegen bin ich der Meinung, dass man möglichst lange alle Spieler spielen lassen sollte und die Zeit einfach aufteilen und dann einfach durchwechseln und in Kauf nehmen, dass man das ein oder andere Spiel verliert. Und auch die Kinder gewöhnen sich daran. Am Anfang hat man vielleicht noch den ein oder anderen Spruch mit den Eltern: "Wenn du den einwechselst, ist es doch klar, dass wir verlieren." Ich glaube, dass das eine Frage der Kommunikation ist. Michael Schuppke: Und ganz nebenbei, du hast ja praktisch durch dieses Rotationsprinzip und das Auswechselprinzip hast du ja diesen technischen Effekt, dass sie technisch besser werden auf allen Positionen, taktisch besser werden auf allen Positionen, verschiedene konditionelle Profile kennenlernen auf allen Positionen und eben auch das Soziale, ganz wichtig. Du erziehst eben keine Egoisten, sondern du erziehst Teamplayer, indem du ihnen einfach sagst, alle sind wichtig, wir nehmen alle mit, wir brauchen alle, fertig aus. David Niedermeier: Der entscheidende Punkt am Ende ist, dass die Schere zwischen guten und schlechten Spielern eben nicht aufgeht, weil der eine immer spielt und der andere nie, sondern die Schere schließt sich eigentlich, weil der gute, wo soll er denn hinwachsen, wenn jemand schon so gut ist, kann er sich nicht so viel mehr verbessern, jemand, der aber noch nciht so viel drauf hat, kann sich eben rasend schnell verbessern und damit geht die Schere zu und damit erreichen wir homogene Mannschaften.

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