Verdienen Fußballprofis angemessen?

Sandro Wagner von Darmstadt 98 machte vor ein paar Tagen mit folgendem Statement auf sich aufmerksam:

„Gemessen an all dem, was man aufgibt, finde ich, dass auch die bei Bayern zu wenig verdienen – selbst 12 Millionen oder so. Die Profis in den amerikanischen Ligen bekommen auch deutlich mehr.“ Und weiter: “ Du hast kaum Freunde in der Jugend, kannst nicht einfach in die Disco abends. Da musst du fit sein, da hast du Spiele. Jeder später verdiente Euro ist daher verdient.“

Natürlich haben diese Worte eine enorme Diskussionswelle ausgelöst. Und alles dreht sich dabei um die eine Frage: Verdienen Fußballprofis angemessen oder zu viel oder gar zu wenig?

Ich finde, dass diese Diskussion in die falsche Richtung geht. Denn zunächst mal muss man einfach feststellen: natürlich verdienen Spitzenprofis sehr viel Geld. Und dabei ist egal, ob es 12 Millionen sind oder „nur“ eine Million. Beides sind in unserer Gesellschaft großzügige Gehälter und es ist ein vielfaches davon, was eine normaler Arbeiter ein ganzes Leben lang verdienen wird. Und das alles mit öffentlichem Druck oder mit Abstinenz in der Jugend zu erklären, reicht meiner Meinung nach nicht aus. Denn auf sein Privatleben verzichten muss auch der einfache Angestellte, dessen Gehalt nicht ausreicht um seine Familie zu ernähren und er deshalb in seiner Freizeit noch einem zweitem Job nachgehen muss. Und Druck muss ein Krankenpfleger mit zahlreichen unbezahlten Überstunden auch aushalten können. Doch wird er dafür ausreichend belohnt? Wohl kaum.

Doch eines ist auch klar: Hätte Sandro Wagner hier nichts gesagt, wäre dieses Thema doch auch in Zukunft kaum diskutiert worden. Haben wir nicht alle absurd hohe Ablösesummen und teilweise extrem hohe Gehälter im Profifußball als Teil des Geschäfts, als Teil der wöchentlichen Fußballshow schweigend akzeptiert? „Es ist halt so…“ Fakt ist: Die Spieler bekommen ihre finanziellen Forderungen erfüllt und warum sollten sie dann das Geld nicht nehmen? Das ist doch nur menschlich und ich behaupte mal, kaum ein Nicht-Fußballer würde das Geld nicht auch nehmen, so lange es einen gibt, der diese Summen auf den Tisch legt.

Doch eines wird noch in der Diskussion vergessen: Nur ein Bruchteil der Fußballprofis verdient so viel Geld pro Jahr, dass sie am Ende Ihres Dreijahres-Vertrages oder am Ende ihrer Karriere nichts mehr arbeiten brauchen. Relativ unbekannte Spieler in der zweiten Reihe eines Bundesligisten, das Gros der Spieler in der zweiten Bundesliga und Spieler in der dritten Liga generell kommen an diese Spitzengehälter ja nicht annähernd hin. Was sind schon 100.000 Euro pro Jahr, wenn du vielleicht nach fünf Jahren eine schwere Verletzung hast und quasi in Rente gehen musst? Damit wir uns nicht falsch verstehen: 100.000 Euro sind ein sehr gutes Gehalt. Doch wenn ein Spieler das maximal 10 Jahre machen kann oder eben eine schwere Verletzung droht, dann relativiert sich das. Spieler in der dritten Liga werden wahrscheinlich auch hier nicht rankommen. Hier gibt es Vereine, die durchschnittlich 30.000 Euro pro Spieler pro Jahr ausgeben.

Fußballspieler haben ein großes Privileg: Sie können mit ihrem Hobby Geld verdienen. Das ist doch schon großartig und das scheinen viele Spieler zu vergessen. Und wenn das dann die durchschnittlichen 100.000 Euro der zweiten Liga sind, dann ist das viel Geld für seinen Beruf. So z.B. auch für den Berufseinsteiger, sprich für den Jungprofi. Das Problem eines Sandro Wagners oder eines dieser Spieler, die glauben zu wenig vom Kuchen zu bekommen, ist doch, dass sie sich mit den Spitzengehältern der Fußballwelt messen. Sie haben vergessen, welches Privileg sie haben und sollten lieber damit beginnen, dieses viele Geld so zu organisieren, dass sie am Ende ihrer Karriere ein gutes Leben führen können. Warum sind denn so viele Spieler in der Fußballer-Rente mittellos? Weil sie auf zu großem Fuß gelebt haben. Weil sie auch mit 18 Jahren schon das gleiche Luxusauto eines Neymars haben wollen. Und niemand da ist, der ihnen sagt, dass das Käse ist. Stattdessen gibt es an ihrer Seite zu viele Leute, die mitverdienen wollen und ihnen das „Richtige“ einreden. Statt über das angeblich zu geringe Gehalt zu diskutieren, sollten Spieler ohne Spitzengehalt beginnen, das reale Leben zu lernen, die Dinge selbst in die Hand nehmen und sich nicht von anderen angeblichen Freunden hofieren lassen. Oder eine Umschulung in einen normalen Beruf beginnen…Ende der Diskussion!

Eine gute Fußballzeit

Euer Michi

 

4 Gedanken zu „Verdienen Fußballprofis angemessen?

  1. Pascal

    Guten Tag, Singh Pascal mein Name, ich würde gerne das mein Kind als Fußballorifie und irgendwann sein eigenes Geld verdienen kann und als Fußballspiel halt groß rauskommt und es wäre sein Traum er ist noch 12 aber Wirt bald 13 Jahre alt
    Und wahr im einem Verein drinnen gewesen… Und sowas zu unterstützen und trainieren brauchte ich Tipps vom ihnen und mehr Informationen wie man sowas rein kommt, mit freundlichen Grüße Singh Pascal

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    1. Michi Schuppke Beitragsautor

      Hallo Herr Singh,
      Ihr Anliegen ist durchaus verständlich. Um Ihnen aber eine zufriedenstellende Antwort geben zu können, brauchen wir ein paar mehr Informationen. Wo hat Ihr Sohn denn bisher gespielt? Was ist allgemein sein fußballerischer Werdegang?

      Viele Grüße

      Michael Schuppke

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  2. Cindy Baumann

    Die Fußballer sind alle überbezahlt.Es ist einfach unfassbar was die so verdienen.Für Ballspiele.Es kann nicht sein das Ärzte,Schichtarbeiter…..
    ….weniger(Fast nichts.Hält die Leute kaum über Wasser.Alles wird immer teurer.Die können sich nicht Mal alle Nahrungsmittel leisten.Geschweige denn ein Haus.)Geld bekommt,als welche die mit dem Ball einspielen.Denrn gehört ein Festlohn und pro Tot eine Prämie und das wars.Kriner ist da Millionen wert.Und was geben die schon auf?Die haben alles was sie sich vorstellen können und zuviel Geld übrig mit dem die sowieso nichts anfangen können.Da kann man natürlich spenden.Da müßte kein Tier mehr leiden wenn die die Tierheime und Tierstiftungen richtig unterstützen würden.Das müßte bei denen als Pflicht eingeführt werden.Die Ärzte sind fast täglich rund um die Uhr im Dienst.Und sehen ihre Familien da auch selten.Die leißten richtig was und verdienen nicht soviel.Schichtarbeiter sind auch fast rund um die Uhr in der Fabrik.Bei Eises- oder Höllentemperaturen.Oder Leute die im Baugeschäft arbeiten.Alle werden mit einem Hungerlohn abgespeißt.Und der Staat schürt das noch.Das ist das allerletzte.Jeder müßte 5000€ Netto verdienen.Der Euro gehört sofort wieder abgeschafft.So darf das nicht weiter gehen!!!!!!!!Ebenso Schauspieler oder Musiker.Nu weil jemand ein paar Lieder trällert ist er nicht mehr „Wert“ als ein Schichtarbeiter.Und wie kann es sein das jemand der nur so tut als wäre er z.B. Verkäufer,Bauarbeiter oder Arzt …mehr verdient,als jemand der wirklich Arzt,Bauarbeiter oder Arzt …ist?!Da läuft ganz gewaltig was falsch!!!!Das ist nicht tragbar!!!Auch darf es nicht sein das Normalverdiener von ihrem kleinen Lohn auch noch Steuern zahlen müssen.Und wie Öl auch noch.Wird ja fast alles abgezogen.Frechheit!!!Dir Reichen haben genug Geld!!!Aber von den Ärmeren kann man das nicht verlangen!!!Unsere Politiker lassen sich den Arsch vergolden und der Rest geht vor die Hunde!!!Die gehören größtenteils gefeuert!!!

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  3. hans jürgen tschernatsch

    Liebe Cindy! Ich gebe Dir vollkommen Recht.Aber was kann man gegen diese Ungerechtigkeit tun. Mit frdl. Gruß Hans.

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