MFS Taktikecke – Der Halbraum

Oftmals sprechen die Experten von Halbräumen in der öffentlichen Medienwelt. Doch was steckt wirklich dahinter? Warum zählt der Halbraum zum gängigen Vokabular der heutigen Trainer und wird auch explizit im Positionsspiel in der wöchentlichen Trainingsarbeit trainiert?

Zunächst teilen wir den Halbraum in das Fußballfeld ein (grün) und unterteilen ihn dann in jeweils den flachen (eigene/untere Spielfeldhälfte) und in den hohen Halbraum (gegnerische/obere Spielfeldhälfte).
Bevor wir auf die einzelnen Positionen (Kroos, Cancelo, Mané und Messi) beginnend mit Bild 2 eingehen, befassen wir uns mit dem Sichtfeld im Halbraum im Vergleich zur zentralen Positionierung.

Bei der Position in der Spielfeldmitte, steht der Spieler mit einer geschlossenen Stellung zur eigenen Hälfte, was die Ballzirkulation und die Spielverlagerung in den eigenen Reihen erschwert (Bild 2). Zudem fehlt auch der Blick für pressende bzw. nachsetzende Gegenspieler im Rücken. Insgesamt deckt der Spieler mit seinem Sichtfeld in dieser Haltung und Position weniger vom Spielfeld ab und die Passmöglichkeiten sind somit auch etwas limitierter.

Betrachten wir nun die Positionierung im Halbfeld mit einer offenen und diagonalen Stellung in gegnerischer Torrichtung, fällt auf, dass das Sichtfeld des Spielers mehr Raum abdecken kann (Bild 3). Gleichzeitig ist der Raum, den er nicht sehen kann, geringer. Auch hier sind die Räume gemeint, die in seinem Rücken liegen. Weil der Spieler die Halbspur besetzt und höchstwahrscheinlich ein diagonales Blickfeld in Richtung Tor beziehungsweise ins Feld hinein besitzt, hat er außerdem recht wenig Abstand zur Auslinie und ist ihr mit seinem Rücken zugewandt. Somit besteht neben den besseren Passoptionen auch eine geringe Gefahr, dass der Spieler in Ballbesitz von hinten gepresst werden und somit nicht unter großen Druck geraten kann (siehe Bild 1 Toni Kroos Position).

Bald gibt´s mehr davon. Für heute soll es das mal gewesen sein.

Eine gute taktische Fußballzeit!

Herzlichst,

Ihr Felix Hirschnagl

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