Frage zu: „Das Trainerverhalten und sein Einfluss auf die Leistung der Spieler“

Anfang dieser Woche erreichte uns die Nachricht eines Spielerpapas. Die Erfahrungen, die er machte können wir sehr gut nachvollziehen. Kennen wir das doch genau so von unseren Erlebnissen auf den Fußballplätzen jedes Wochenende aufs Neue. Und da wir glauben, dass es auch vielen anderen Eltern so geht, haben wir uns entschlossen auf die Anfrage des Papas in Form eines Blogs zu antworten.
Das ist seine Nachricht an uns:

„Guten Tag,

ich bin beim Surfen im Internet auf Ihre Webseite gestoßen und habe einen Artikel entdeckt der mich sehr angesprochen hat.
Er trägt den Titel:
Die 4 größten Irrtümer über Jugendfußball.

Er hat mich in seinen Bann gezogen, weil unser Sohn (10J.) auch ein begeisterter Fußballer ist.
Luis hat letztes Jahr den Verein gewechselt und hat als er noch 9 Jahre alt war sein erstes Spiel in einer U13-Leistungsstaffel West (NRW) gemacht.
Das Training macht ihm viel Spaß, weil auch etwas leistungsbezogener Trainiert wird.
Bei den Spielen hingegen, fällt schon auf, das der eine oder andere Spieler (also Kind/Kinder) den verbalen Äußerungen des Trainers nicht standhalten und in der Leistung abfallen.
Oder erst gar nicht die Leistung bringen die gewünscht wird….
Jetzt meine Frage:
Was soll/kann ich als Vater in so einer Situation machen? Ich habe schon mal versucht mit dem Trainer zu sprechen, und da es sich nicht um unseren Jungen gehandelt hat, dachte ich er würde mir daraufhin eine Stellungnahme geben.
Aber ich glaube das Gegenteil ist der Fall…
man muss aufpassen, dass er unseren Jungen nicht zum Sündenbock für die einmischende
Frage des Vaters macht.
Gibt es eine Art Qualitätssicherung für Trainer?
Das wäre doch mal was…..

Mit freundlichen Grüßen“

Ja, das ist ein Verhalten, das wir leider immer wieder beobachten. Trainer die versuchen durch „verbale Äußerungen“, oftmals in Form von Schreien und Brüllen, die Kinder zu motivieren. Dabei wird aber nicht selten mit Hilfe von Druck versucht die Kinder zu besseren Leistungen „zu pushen“. Dass das fatal und kontraproduktiv ist haben wir in unserem Artikel „Die 4 größten Irrtümer über Jugendfußball“ bereits beschrieben.

Dass es auch anders geht hat unser Johannes in einem unserer letzten Videoblogs „Das Trainerverhalten und sein Einfluss auf die Leistung der Spieler“ beschrieben. Er erzählt dabei von einem Erlebnis bei einem der letzten Spiele mit seiner F-Jugend vor dem Lockdown. Schaut doch mal rein. Die konkrete Situation schildert er ab Minute 1:02.

Aber was tut man, wenn es, wie oben beschrieben, nicht das eigene Kind betrifft? Hier ist unsere Antwort ganz klar: Nichts!
Wir als Trainer geben unseren Eltern auch immer bereits am Anfang der Saison mit: Ihr könnt mit uns über alles sprechen, aber niemals über fremde Kinder! Das bringt nur Ärger in die Mannschaft und führt im Schlimmsten Fall dann sogar zu Streit mit den Eltern des anderen Kindes, die die Situation vielleicht ganz anders wahrnehmen. Auch wenn die Intention des Papas sicherlich eine positive ist.

Nun noch zum letzten Punkt der Frage. Eine Qualitätssicherung für Trainer? Ja, das wäre in der Tat super. In der jetzigen Form aber wohl nicht umsetzbar. Aber wer weiß, wenn es so weiter geht und es (leider!) immer weniger ehrenamtliche Trainer gibt, muss man vielleicht irgendwann über den Beruf des Trainers als Ausbildungsberuf nachdenken. Und dann ist eine Qualitätssicherung auch gewährleistet.

Herzliche Grüße

Michael Schuppke

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