Eigentlich keine Lust auf Fußball!

Uns hat mal wieder eine Frage eines Trainerkollegen erreicht. Dieser hat ein Problem mit Kinder in seiner Mannschaft, die auf Fußball eigentlich keine Lust haben. Darunter leidet das Training und natürlich auch das Spiel. Wie soll er damit umgehen?

Folgende Frage hat uns Mehmet letzte Woche gestellt:

„Hi MFS, wie geht man eigentlich mit freundlichen und netten Jungkickern um (E-Jugend) die eigentlich keine Lust auf Fussball haben aber von den Eltern gedrängt werden im Verein zu bleiben. So nach dem Motto der Junge soll sich bewegen und neue Kumpels kennenlernen, da auf der Strassse oder Wiese kicken immer weniger wird. Leider leidet das Training im ganzen, da es schwierig ist unmotivierte Kinder für das Spiel zu begeistern. Eltern sind sehr stur und fordern auch Einsatzzeiten für Ihr Kind. Bei mir wird jeder zum Spiel eingeladen, wenn er zum Training kommt, jedoch fehlt mir bei diesem Jungen die Leidenschaft und der Wille. Wie würdet ihr es den Eltern am besten sanft erklären?“

Wie viele Trainerkollegen wissen, ist dies im Jugendfußball v.a. in den jungen Jahrgängen ein doch häufig auftretendes Phänomen. Hier muss es ein klares Gespräch mit den Eltern geben. Denn natürlich muss der Spaß im Vordergrund stehen. Und natürlich soll das Kind Fußballspielen in einem Verein auch mal ausprobieren dürfen. Gerne auch mal auf ein wenig Druck der Eltern hin. Aber wenn das Kind dann im Training nicht wirklich mittrainiert und, wie häufig dann der Fall, die anderen Kinder und den Ablauf des Trainings stört, dann macht das wenig Sinn. Denn offensichtlich hat das Kind ja selber wenig Lust auf Fußballtraining und zeigt wenig Freude und Leidenschaft. Auch wir haben es schon erlebt, dass Kinder in diesem Fall entweder andere Vorstellungen von Fußball im Verein hatten, oder dass sie von ihren Eltern auch ein Stück weit zum Vereinsfußball gedrängt wurden. Aus welchen Gründen auch immer.

Wie schon zu Beginn erwähnt: ein Gespräch mit den Eltern ist in diesem Fall alternativlos. Hier muss den Eltern klar erklärt werden, dass das Kind Trainingsabläufe stört und andere Kinder davon abhält, vernünftig trainieren zu können. Ich würde das Kind aber nicht sofort aus der Mannschaft entfernen. Sondern als Bedingung für eine weitere Teilnahme Einsatzwille und Trainingsmotivation einfordern. Dies müssen die Eltern mit ihrem Kind so auch besprechen. Wenn sich dann weiterhin nichts ändert, kann man ja dann immer noch einen Schlussstrich ziehen. Aber eine zweite Chance hat jeder verdient und das Gespräch mit den Eltern wird so auch zunächst mal leichter. Aus dem Nichts heraus, ohne ein erstes Gespräch, das Kind einfach aus dem Team werfen, wird mit Sicherheit sehr konfliktreich enden.

Eine gute Fußballzeit!

Euer Michi

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